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BISCHOFSBRIEF   Betreff: Bitte um Gebet für den Frieden in der Ukraine

Denn wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, … wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach. 1.Petrus 3,10f

Liebe Schwestern und Brüder,

wir sind heute aufgewacht mit den Bildern des Krieges. Die Ohnmacht, die uns erfasst, lähmt und versetzt uns in Schrecken und Sorge. Die Mitglieder unserer Kirche sind, wie alle Menschen in Österreich, bewegt vom Krieg in unserer Nachbarschaft.

„Krieg darf nach Gottes Willen nicht sein“, hat die 1. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen 1948 bekannt. Die ökumenische Bewegung hat Form gewonnen in den Wirren der Zwischenkriegszeit und sich gerade aufgrund der Erfahrungen der zerstörenden Gewalt der Kriege dem Einsatz für den Frieden verschrieben. „Heute in einer Zeit, in der die auseinanderstrebenden politischen Kräfte in Europa wieder deutlich zunehmen, erkennen evangelische Kirchen in Europa es als bleibende Aufgabe, sich für das friedliche Zusammenleben in einem gemeinsamen Europa einzusetzen,“ formulierte die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) 2018 in ihrer Friedensschrift „Miteinander für Europa“.

Aus der Erfahrung des Krieges, den viele unserer Eltern und Großeltern noch miterleben mussten, wissen wir, wie Krieg das Leben von Menschen, Männern, Frauen und Kindern zerstört.

Angesichts des nunmehrigen Krieges mitten in Europa, der die Menschen in der Ukraine in Schrecken und Angst versetzt, die Familien in Russland um ihre Söhne bangen lässt und in der gesamten Region zu schweren Versorgungsengpässen führen wird, bitte ich die Pfarrgemeinden unserer Kirche für den Frieden zu beten, in ihren Kirchen oder in ökumenischer Gemeinschaft.

In dieser Zeit der Ohnmacht und der schwindenden Hoffnung auf Frieden vertrauen wir auf Jesus Christus, der uns seinen Frieden zugesagt hat. „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ (Joh 14,27). Wir vertrauen darauf, dass Gott unsere Gebete um Frieden erhört und uns die Kraft gibt, uns für Frieden zu engagieren.

Es braucht Orte des Engagements für den Frieden, Orte, an denen die eigene Ohnmacht und Angst vor Gott gebracht werden können, damit spürbar wird, dass Christus uns seinen Frieden schenkt. Ich bitte euch und Sie, wenn für den Frieden gebetet wird, Gelegenheit zu geben, den Menschen in der Ukraine zu helfen und für die Flüchtlings-Nothilfe der Diakonie zu spenden. Die Flüchtlings-Nothilfe bereitet sich darauf vor, vor Ort zu helfen und wenn notwendig Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet in Österreich aufzunehmen.

Spendenkennwort Flüchtlings-Nothilfe AT85 2011 1287 1196 6333 .

Ich schließe mit dem Gebet des Lutherischen Weltbundes von heute morgen: Gott des Friedens, beschütze die Menschen in der Ukraine. Gib den verantwortlichen Politikern die Weisheit den Frieden zu wählen, statt des Krieges und den Dialog statt des Konflikts. Tröste die, die Angst haben, barmherziger Gott.

Bleibt behütet in dieser Zeit der Bewährung
Ihr/euer

Bischof Michael Chalupka

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