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Aktion 80/100 - Zeit für den Klimaschutz

Grundsätzliches -  Physikalische Grundlagen - Ethische Begründung - Praktische Durchführung :

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1. Grundsätzliches:

Die Proponent*innen dieser Aktion rufen auf zu einer Temporeduktion von 80 km/h auf Landstraßen und 100 km/h auf der Autobahn zum Schutz des Klimas.

In dieses Jahrzehnt entscheiden wir über Gelingen oder Scheitern der Klimawende .     
Tempo 80/100 reduziert den Verbrauch, damit auch CO2,  Feinstaub und Verkehrslärm und verringert die Unfallgefahr.
Tempo 80/100  ist eine anspruchsvolle Einübung nachhaltigen Lebensstils und trägt wirksam bei zur Bewahrung der Schöpfung.

Die Proponent*innen:
Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche in Kärnten/ Osttirol Mag.a Almut Starzacher. BotschafterIn für das Jahr der Schöpfung Mag.a Astrid Tendis-Knely
und Altbischof Mag. Herwig Sturm,
Konrektorin der Diakonie de La Tour Dipl.Ing.in (FH) Mag.a Astrid Körner.

Weitere Proponenten sind herzlich willkommen!

Bitte beachten Sie auch die Petition: https://www.change.org/p/tempo-80-100-f%C3%BCr-den-klimaschutz

 

2. Physikalische Grundlagen:

Der Straßenverkehr ist sowohl vom Ausstoß an Treibhausgasen wie auch an klassischen Luftschadstoffen wie z.B. Stickoxide, Feinstäube etc. ein dominierender Sektor.
Der Straßenverkehr ist für rund ein Viertel der gesamten Treibhausgasemissionen Österreichs, für rund die Hälfte der Stickoxidemissionen und für einen hohen Anteil der Feinstaubemissionen verantwortlich.

Ein heute am Markt üblicher Pkw arbeitet bei einer Geschwindigkeit von etwa 50 bis 80 km/h am effizientesten. Ab einer Geschwindigkeit von 80 km/h wird der Motor deutlich ineffizienter und ab ca. 100 km/h steigen der Treibstoffverbrauch und die Schadstoffemission stark an.
Der deutlich steigende Energiebedarf ist gegeben, da der Luftwiderstand mit dem Quadrat der Geschwindigkeit ansteigt. Mit dem Anstieg des Verbrauches bei höheren Geschwindigkeiten steigt auch der Ausstoß an Treibhausgasen im gleichen Ausmaß.

Bei einer Verringerung der Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen von 130 auf 110 km/h und auf Freilandstraßen von 100 auf 80 km/h ist mit einer Einsparung von rund 1,5 Mio. t CO2 und rund 650 Mio. Liter Treibstoff zu rechnen.

Österreich hat mit Tempo 130 km/h auf Autobahnen und Tempo 100 km/h auf Freilandstraßen im internationalen Vergleich relative hohe Tempolimits . In vielen Ländern Europas gelten derzeit geringere Tempolimits auf Autobahnen : 120 km/h in der Schweiz oder in Frankreich, 113 km/h in England, 110 km/h in Schweden, 100 km/h in Norwegen.

Temporeduktionen haben eine Reihe positiver Wirkungen über die direkte Schadstoffreduktion hinaus: Es wird die Konkurrenzkraft des Öffentlichen Verkehrs erhöht und die Unfallgefahr und Unfallfolgen deutlich verringert, was eine Verringerung von menschlichem Leid und eine Reduktion volkswirtschaftlicher Folgekosten mit sich bringt.

Quelle:
StefanMoidlSolutions – Ingenieurbüro für Biologie und Unternehmensberatung
Mag. Stefan Moidl, Grundsteingasse 19/1 1160 Wien

 

3. Ethische Begründung:

Das Auto im privaten Gebrauch muss für die Klimawende neu verstanden werden:
Nicht mehr Selbstwert und Prestige, sondern Verträglichkeit für die Mitwelt und das Klima müssen den Umgang mit dem Auto bestimmen.

In diesem Sinne ist ein Tempolimit von 80/100 eine sinnvolle und gute Entscheidung:
Kurzfristig realisierbar, kostengünstig, ein wirksamer Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen, Feinstaub und Lärm. Es erhöht die Verkehrssicherheit und erlaubt schmälere Straßen.

Ein solche Reduzierung bedeutet vielen Autofahrern eine unzumutbare Einschränkung Ihrer Freiheit; deshalb hat die Autolobby in Österreich, aber auch in Deutschland,
diese immer wieder  erfolgreich verhindert,.
In Schweden und Norwegen ist 70 bzw 80 kmh auf der Landstraße und 100 bis 110 auf der Autobahn die Regel und durchaus akzeptiert. 80 zu 120 auch in der Schweiz und Irland.

Ein wesentlicher Aspekt dieser Aktion ist die Einübung in einen nachhaltigen Lebensstil:
Widerspruch gegen eine Einstellung, dass Energie jederzeit und unbegrenzt vorhanden ist.
Stopp des gedankenlosen Konsums von Nahrung, Kleidung und Technik.
Dankbarer Respekt vor den Gaben der Schöpfung.

Michael Schwendinger, VCÖ ‑ Mobilität mit Zukunft:
"Die Frage nach der erlaubten Höchstgeschwindigkeit für Kraftfahrzeuge ist eine zutiefst ethische: Wenige Minuten früher am Ziel sein, gegen zahlreiche Menschenleben und verlorene Lebensjahre? Auch angesichts des Nutzens für die lokale Lebensqualität und Klimaverträglichkeit, sind niedrigere Tempolimits ein Gebot der Stunde.“
Und nicht vergessen: Tempolimits sind keine Mindestgeschwindigkeit, sondern die Höchstgrenze, erinnert der VCÖ.

 

4. Praktische Durchführung:

Liebe/r Klimaschützer/in!

Herzlichen Dank, dass Sie sich für diese Aktion interessieren.
Die Beilagen: „Technische Grundlagen“ und „Ethische Begründung“ mögen Ihnen persönlich und in Diskussionen zum Klimaschutz stichhaltige Argumente liefern.

Den Aufkleber mögen Sie bitte selber ausdrucken und an der Heckscheibe befestigen.
Wenn Sie lieber eine selbstklebende Folie verwenden, dann melden Sie das bitte an Herwig Sturm; wir werden möglichst rasch solche herstellen und Ihnen zusenden.

Wir würden es begrüßen, wenn Sie diese Aktion auch bewerben und sich ebenfalls  in die Liste der ProponentInnen eintragen.

Rückfragen und Beiträge an Herwig Sturm, Tel.Nr.:  0699 - 188 78742
herwig.sturm@evang.at

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